In der Zeit vom 23. bis 26. September war ein Teil des Teams für „Fountain of tears“ unter Leitung von Maria Hoffmann und Kerstin Kluge in Polen unterwegs. Es ging darum, in Zukunft Gruppen in Birkenau zu empfangen und „Fountain of tears“ - „Quelle der Tränen“ des Künstlers Rick Wienecke aus Israel zu erklären. Dazu trafen sie sich mit dem Künstler in dem Pavillon des Kunstwerkes für einen ganzen Tag.
Er nahm die Gruppe mit hinein in das Geschehen wie Gott ihn geführt hat, diesen Dialog des
Leidens zwischen Jesus am Kreuz und einem Überlebenden der Shoah zu gestalten. Der Beginn mit Gethsemane (deutsch: Ölpresse) prägte sich besonders ein: Hier kommt Jesus uns menschlich am Nächsten, dort wo er unmittelbar die Folterqualen des Kreuzes für unsere Schuld und die Trennung von Gott vor Augen hat. Gerade in der Situation, wo er in Panik gerät und der Kampf der Gefühle so heftig wird, dass ihm der Schweiß wie Blut von seiner Stirn tropfte, fragte er nach Beistand durch seine Jünger – und die lassen ihn allein. Mit nacktem Willen entscheidet sich Jesus, diesen Leidenskelch anzunehmen. Da bleibt die Frage für uns: Entscheide ich mich wie es bequem für mich ist, um mich selbst zu retten oder höre ich auf Gott und gehe seinen Weg – als tägliche Herausforderung? Das Kunstwerk ist wie ein lebendiges Reden von Gott. Aus der Gruppe kamen viele Fragen, auf die der Künstler geduldig einging.
Davon bewegt ging die Gruppe betend durch das Arbeits-und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und hielt an einzelnen Stationen. Das machte den Leidensweg der vielen Juden und anderer Völker lebendig. Eine besondere Zeit war die Begegnung mit Mark und Cathy Warwick im Gebetshaus „Living Stones“ in Birkenau im Angesicht des Haupteingangs des Lagers. Dort hatte die Gruppe eine intensive Zeit der Anbetung.
Eindrucksvoll für die Gruppe war auch die Begegnung mit Dorota Leszcynska, die seit 2012 das Werden des Kunstwerkes und des Ausstellungspavillons von „Fountain of tears“ als Polin begleitet. Wir sind so dankbar, eine Partnerin zu haben, die einen Weg der Versöhnung mit Deutschen geht und gemeinsam mit uns Gruppen führen wird.
Am 11. Oktober besuchte Rick Wienecke die Jesus Bruderschaft im Kloster Volkenroda. Er stellte gemeinsam mit Matthias Krones von den Sächsischen Israelfreunden und Maria Hoffmann, die den Künstler übersetzte „Fountain of tears“ vor. Für die Beteiligten war dieser Abend sehr besonders, da noch keiner von ihnen einen Zusammenhang zwischen der Kreuzigung Jesu und dem Leiden der Juden in der Shoah hergestellt hatte.
