Ehepaar Hoffmann wieder in Israel

Rückblick

Am 2. Dezember starteten wir von Prag aus nach Israel. Die ersten Tage durften wir mit unserer Familie Stern verbringen. In Rechovot trafen wir Doron Seifert mit seiner Partnerin Shula - Doron ist Nachkomme von Leipziger Überlebenden des Holocausts. Er hat in Israel mit Erfolg eine Zulieferfirma für Backöfen aufbauen können. Die Bürgermeisterin Rotem von Gezer (der Partnerregion von Grimma) und ihre Mitarbeiterin Roni besuchte uns bei Sterns. Wir sprachen über einen möglichen Jugend-bzw. Schüleraustausch, an dem unser großer Enkel Yehonatan mitwirken könnte. Nach einem schönen Shabbatabend mit Familie fuhren wir nach En Hod zu dem Künstler und Moderator Dan Chamitzer, um ein Projekt für die Jüdische Woche mit ihm zu besprechen. Er ist in ganz Israel für seine Rätselsendungen bekannt. Weiter ging es nach Haifa zu Avishay und Chava Golz, mit denen wir nun schon zwei Jahrzehnte freundschaftlich verbunden sind. Mit Heleni gingen wir ans Grab ihres 2024 verstorbenen Mannes Jona. Er hatte die Shoah in Usbekistan überlebt. Gemeinsam fuhren wir nach Obergaliäa in den Norden zu Meni und Miri. Miris Großeltern lebten mit Avishays Großeltern im gleichen Haus in Leipzig. Wir waren die ersten Besucher nach einem ganzen Jahr mit Raketenbeschuss kurz nach dem Waffenstillstand mit der Hisbollah. Von dort ging es nach Jerusalem, wo wir Harald Eckert vom CFFI ( https://cffi-deutschland.de/) mit Rabbi Adlerstein, dem Leiter des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem (https://www.wiesenthal.com/about/regional-offices/jerusalem.html) trafen, um eine Gedenkveranstaltung zum 9.11.25 in Berlin zu besprechen. Wir waren beeindruckt von seiner Offenheit für Nachfolger Jeshuas und seine Leidenschaft für das Wort Gottes und für die Jugend. Vorbei am Manahe Yehuda ging es mit einer Tochter von Familie Glik zu ihnen nach Sede Boker in ihre wunderschöne Gästewohnung (https://www.desertrose.co.il/). Jaron und Kelly warteten schon mit Baruch Maayan und Jeanie auf uns. Mit ihnen teilten wir unsere Herzen und genossen die Gemeinschaft. Regelmäßig flogen Militärflugzeuge und Hubschrauber über uns Richtung Gaza. Mit Kai Glik besprachen wir ihren Part in der Jugendkonferenz "Jesus Way" (28.2.-1.3.25 in Bad Lausick). Am nächsten Vormittag besuchte uns Rahel Boskey und wir hatten einen wertvollen Austausch. Dann sollte es in die Suppenküche nach Sderot gehen. Direkt am Gelände Re'in des Nova Festivals fuhr uns ein Truck auf. Wir erlebten eine großartige Hilfsbereitschaft von Israelis, die gleich Polizei und Krankenwage holten. Maria hatte ein leichtes Schleudertrauma davon getragen. Auf dem Gelände werden Soldaten aus Gaza verköstigt. Das machen Volontäre aus Israel und Christen aus USA und England, mit denen wir ins Gespräch kamen. Maria konnte noch einen 3D-Film über den 7. Oktober ansehen. Avichai Amusi kam zu uns mit seinem Zaka Transporter und wir konnten ihm ein Fernglas übergeben und Einzelheiten für die Weiterarbeit besprechen. Volontäre und Spenden sind jederzeit willkommen in der Suppenküche. Dann holte uns die Autovermietung ab und stellt uns ein Upgrade ohne Aufpreis zur Verfügung. Wir konnten es kaum glauben - ein SUV von Mitshubishi nach einem kleinen KIA! Am nächsten Tag hatten wir uns im Kibbutz Magen mit Liraz verabredet. Sie empfing uns schon am Tor und geleitete uns zum großen Speiseraum des Kibbutz. Tamar half uns bei der Auswahl leckerer Speisen. Die Teenager, die uns im Juli in Grimma besucht hatten, bekamen extra eine Stunde unterrichtsfrei, um gemeinsam mit uns zu Mittag zu essen. Wir erlebten einen warmen Empfang mit Umarmungen. Eltern der Teenager kamen und bedankten sich bei uns. Baruch Cohen, eine zentrale Person im Kibbutz, durften wir besuchen. Er war der Erste, der die Hamas bemerkte und den Terroristen entgegenfuhr und sie beschoss, um sie aufzuhalten. Als er sein rechtes Bein nicht mehr spürte, ließ er sich aus Auto fallen. Avi und Nadav holten ihn aus der Feuerzone und wurden dabei auch z.T. schwer getroffen. Erst nach sieben Stunden kam Hilfe. Baruch verlor das zerschossene Bein und Avi starb. Nadav konnte im Juli die Gruppe nach Grimma begleiten. Mit Sharon berieten wir eine mögliche Partnerschaft mit der Diakonie Leipzig Land und Liraz lud uns zu sich nach Hause ein. Ihr Haus liegt nur 200m von dem Zaun entfernt, den die Hamas zerstört hatte. Sie realisiert erst jetzt nach einem Jahr in welcher Gefahr sie geschwebt hat. Jederzeit hätte sie eine Kugel treffen können. 20 Männer verteidigten den Kibbutz gegen über 200 Angreifer. Sie erlebten ein großes Wunder der Bewahrung, der ihrem Nachbarkibbutz Nir Oz leider nicht beschieden war. Liraz möchte den Kibbutz, v.a. den Kindergarten weiterentwickeln und hat schon viele Ideen. Uns berührte die Herzlichkeit, Offenheit und der freundschaftliche Umgang miteinander in diesem Kibbutz. Dann ging es zurück zu unserer Familie Stern. Eine Spende sollte an Bedürftige übergeben werden. Unser Schwiegersohn Ron brachte uns mit Maor, dem "Lego-Mann" in Kontakt. Er führte uns im Ramat Gan Health Center zu schwer traumatisierten Soldatinnen und Soldaten. Sie finden oft nachts keinen Schlaf. Das Arbeiten mit Legos hilft ihnen, zur Ruhe zu kommen. Neben anderen sahen wir eine junge Frau im Rollstuhl. Sie gehörte am 7. Oktober zu einer Wacheinheit am Grenzzaun zu Gaza. Nach dem Raketenalarm gingen sie in den Schutzraum. Kurz darauf kam die Hamas und warf Granaten in den Schutzraum und schoß auf die Soldatinnen. Nach 14 Stunden konnte diese junge Frau mit vielen Schusswunden noch lebend geborgen werden. Ihre Kameradinnen waren alle tot. Nach 16 Operationen und über einem Jahr Krankenhausaufenthalt kann sie nächste Woche nach Hause. Wir werden nie das Leuchten in ihren Augen vergessen, als wir ihnen ein Lego-Kasten übergaben und wir sagten, dass wir aus Deutschland kommen und für sie beten werden. Erfüllt mit diesen guten Erfahrungen machten wir uns dann auf den Rückweg nach Deutschland.

02.12.2024 - 13.12.2024
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