Handwerkereinsatz in Israel

Rückblick

Nach einer guten und behüteten Anreise von Prag wurden wir auf dem Flughafen in Tel Aviv mit Raketenalarm „begrüßt“. Es sollte auch für unsere Reisezeit der einzige Alarm bleiben, den wir unmittelbar erlebten.

Unser erstes Reiseziel führte uns ins Kloster der Jesus-Bruderschaft nach Latrun, wo man uns herzlich empfing und uns am fortgeschrittenen Abend in unsere Quartiere begleitete. Die folgenden beiden Tage verbrachten wir im Kloster, um dort verschiedene Arbeiten durchzuführen. So wurde ein Geländer montiert und es gab einiges an Gartenarbeit zu verrichten, in erster Linie beschnitten wir die Bäume im Olivenhain.

Mit Avichai aus Sderot hatte ich Kontakt aufgenommen und da er in der Nähe unterwegs war, kam er ganz spontan nach Latrun, um uns zu besuchen. Wir erlebten ein überaus herzliches Wiedersehen! Es war für mich ein besonders schönes Erlebnis, ihn durchs Kloster zu führen und dabei seine Freude und Offenheit zu spüren.

Am Mittwoch ging es nach Jerusalem, wo wir vom Jaffa-Tor bis zum Damaskus-Tor auf der Stadtmauer liefen und die sich immer wieder neu bietenden Blicke über die Stadt genossen. Anschließend führte uns unser Weg durch die Altstadt bis zur Klagemauer. Da wir während der Pesach-Feierlichkeiten unterwegs waren, erlebten wir ein lebhaftes Treiben an und vor der Klagemauer. Am späten Nachmittag hatten wir noch Gelegenheit, Mirjam Holmer von Israelnetz zu treffen und mit ihr eine interessante Unterhaltung zu haben.

Am darauffolgenden Donnerstag war es dann so weit – wir fuhren zur Suppenküche nach Sderot. Dort empfing uns Avichai, der uns mit Freude von den Aktivitäten in der Suppenküche berichtete. Diese war während der Tage aufgrund der Pesach - Feierlichkeiten allerdings geschlossen. Auch unsere angedachten Handwerksarbeiten konnten wir aus diesem Grund nicht erledigen. Zu tun gibt es, wie zu erwarten war, eine ganze Menge. So gibt es im Neubau der Suppenküche größere Risse im Deckenbereich. Ein Teil des Unterbaus müsste erneuert und anschließend wieder beblankt, gespachtelt und gemalert werden. Die Toiletten sollen neue Fliesen bekommen und auch einen neuen Maleranstrich. Auch im Altbau gibt es größere und kleinere Risse im Trockenbau. Im Außenbereich sind Teile des Dachkastens zu erneuern. Einige Bretter sind morsch und müssen ersetzt werden. In der Außenfassade gibt es ebenfalls Risse und Löcher. Aus meiner Sicht müsste auch hier teilweise der Unterbau erneuert werden. An den Rissstellen müsste man Gewebe eingespachteln und neuen Putz auftragen. Weiterhin stehen diverse Elektroarbeiten an. Die anstehenden Arbeiten werden mit den beigefügten Bildern dokumentiert. Für diese Arbeiten benötigen wir ca. 2000 €, wofür Spenden willkommen sind. In meinem Umfeld und Freundeskreis gibt es einige Anfragen von Handwerkern zur Unterstützung der Suppenküche. Konkrete Pläne und Möglichkeiten sollten wir gemeinsam besprechen.

Im Anschluss an die Besichtigung der Suppenküche waren wir zu einem Imbiss bei Avichai zu Hause eingeladen. Er zeigte uns seine Werkstatt, in welcher er seinem eigentlichem Handwerk als Thoraschreiber nachgeht. Er betrat den Raum aber wegen der Feiertage nicht selbst. Er berichtete uns, wie er den 7. Oktober 2023 erlebt hatte. Danach führte uns Avichai zur neu errichteten Gedenkstätte für die Opfer des 7. Oktober in Sderot. Diese entstand an der Stelle, wo früher die Polizeistation in Sderot stand. Zu jedem Opfer gibt es eine Gedenktafel mit Bild und einigen Sätzen zur Person. Avichai kannte viele der Opfer, mit einigen war er befreundet……..Es war sehr emotional!

Nachdem wir uns von Avichai verabschiedet hatten, fuhren wir weiter zur Gedenkstätte des Nova-Festivals!

Den Abend verbrachten wir wieder in Latrun. Am Karfreitag Morgen verabschiedeten wir uns von den Geschwistern der Jesus-Bruderschaft, besuchten das nahegelegene Panzermuseum und fuhren weiter nach Arad, wo wir von Paula, einer Holländerin, die sich gerade um Rick und Dafna‘s Anwesen kümmert, während die Beiden unterwegs sind. Ein besonderes und tiefgründiges Erlebnis war es, „fountain of tears“ gerade am Karfreitag zu erleben. Paula, die mehrere Sprachen spricht, hat das Kunstwerk und Rick’s Weg dahin mit sehr eindrucksvollen Worten erklärt. Arad war ein sehr guter Ausgangspunkt für Ausflüge ans Tote Meer, nach Masada und zum Ramon-Krater. Einen Tag hatten wir auch im und ums Haus von Rick und Dafna verschiedene handwerkliche Arbeiten durchgeführt. Dabei hat sich herausgestellt, dass eine generelle Instandsetzung der Elektroanlage von Rick’s Studio sinnvoll wäre. Dazu konnte ich mich mit ihm nur wenige Tage nach unserer Rückkehr nach Deutschland persönlich unterhalten, da er mit Dafna für eine kurze Zeit im Erzgebirge war.

Von Arad ging es weiter nach Tiberias, wo wir die Ferienwohnung von Christa Behr nutzen durften. Auch im Norden gab es neben einem kleinen Ausflugsprogramm um den See Genezareth herum, die Möglichkeit, handwerklich aktiv zu werden. Besonders eindrücklich waren unsere Renovierungsarbeiten in Hadera bei einem über 90- jährigen Holocaustüberlebenden am Yom Ha Shoah.

Mit großer Dankbarkeit für alle Bewahrung und für viele wunderbare Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen traten wir nach etwa zwei Wochen die Rückreise nach Deutschland an.

Unserem Himmlischen Vater sei Lob, Dank und alle Ehre!

Nur wenige Tage nach unserer Rückkehr erfuhren wir, dass ein Großteil des Außenbereiches der Jesus-Bruderschaft in Latrun durch die verheerenden Waldbrände zerstört wurde. Einige Bereiche, wo wir kurz zuvor noch gearbeitet hatten, gibt es nicht mehr! Gott sei Dank konnten alle Insassen rechtzeitig evakuiert werden, sodass kein Personenschaden entstand.

Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand sollen die zerstörten Gebäude oder zumindest Teile davon wieder aufgebaut werden! Dazu brauchen wir Handwerker und Helfer.

06.04.2025 - 20.04.2025
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